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Ressourcen verwerten:
Textmüll vs. Deponiegas upcyclen

Sie haben es sicherlich schon getan – Modewörter verwendet. „Upcycling“ ist eines meiner Lieblingswörter im Moment, kommt gleich nach Corona.

Upcyclen kann man (fast) alles – auch Texte oder Deponiegas

Suboptimale Texte in der Schublade? Es klingt nicht rund und soll am besten schon gestern veröffentlicht worden sein? Und was ist mit Gas, das aus einer alten Deponie aufsteigt und augenscheinlich keiner braucht?

Was haben also das Upcyclen von
Texten und Deponiegas gemeinsam?

Für das Upcyclen von Deponiegas gibt es Projekte wie HELIOS.
Bei HELIOS handelt es sich um ein innovatives Speicherprojekt am Neufeldweg im Süden von Graz. Es werden vorhandene Ressourcen genutzt, um Energie zu erzeugen. Das Projekt wurde auf der Altdeponie Köglerweg errichtet. Es gibt u.a. einen drucklosen Wärmespeicher, eine Großsolaranlage, ein Deponiegas-Blockheizkraftwerk und eine Power-to-Heat-Anlage. Der erzeugte Strom wird dabei zur Eigenversorgung genutzt bzw. teilweise über eine Power-To-Heat-Einheit in Wärme umgewandelt. Die produzierte Wärme kommt ins Fernwärmenetz und sorgt dafür, dass wir es z. B. in Graz im Winter schön warm haben. Bemerkenswert ist, dass damit Deponiegas weiterverwertet und nicht – wie früher – über eine Fackel nutzlos verbrannt wird – Upcycling sozusagen.

Für das Upcycling von Texten gibt es gute Lektoren.
Sie verwerten Textmüll und machen daraus ein neues, hochwertiges Produkt – man will doch das eigene Unternehmen bestmöglich international verkaufen. Als Autor wird man oft betriebsblind und sieht seine eigenen Fehler nicht mehr. Man recherchiert, man feilt an den Texten und am Ende ist man doch nicht glücklich. Irgendetwas fehlt, klingt komisch und doch fällt einem keine gute alternative Formulierung ein. Was fehlt, ist der wertfreie Blick. Verstehen mich meine Leser oder kommt es anders als gedacht rüber?!
Gute Frage – fragen Sie einen Textprofi.

Woran erkennt man einen guten Lektor?

  • Er/sie kennt sich im (Fach-)gebiet aus. (Man nichts wirklich verbessern (nicht verschlimmbessern!), wenn man keinen blassen Schimmer von der Materie hat.)
  • 50 % der Vorschläge leuchten sofort ein.
  • Ein guter Lektor kann Änderungen begründen.

Wo gibt es gute Lektoren?

Leute, die Texte mehr oder weniger gut ausbessern, gibt es wie Sand am Meer und in allen Preisklassen. Der Lektor muss sich in Ihrem Fachgebiet auskennen und vor allem eines haben: Er muss wissen wie man aus leicht seltsamen Sätzen virtuos klingende Sprachgebilde ohne zusätzliche Rechtschreib- und Grammatikfehler formt. Er muss auch eine Ahnung davon haben, wie man beispielsweise technische bzw. wissenschaftliche Zusammenhänge einfach und dennoch elegant „übersetzt“.

Wozu braucht man das?

Rechtschreibfehler und holprige Formulierungen kontaminieren großartige Ideen wie Gase aus einer Deponie die Luft, die wir atmen. Nehmen wir einen anderen Blickwinkel ein und machen aus scheinbarem Abfall tolle neue Produkte.

Weniger blamieren, mehr lokalisieren: sprachlichen Müll vermeiden

Dem Unternehmen geht es gut. Erste Erfolge im Ausland stellen sich ein. Das neueste Windsichtermodell konnte nach Großbritannien verkauft werden. Und nun will man mehr. Internationale Marketingkampagnen – yes we can. Es ist doch zu verlockend, die globale Expansion mit identischem Content. Billig, stressfrei und sicherlich erfolgsversprechend oder nicht?


Die Expansion in internationale Märkte gelingt mit einer korrekten, wörtlichen Übersetzung nur selten. Dass internationaler Content sprachliche Hürden zu nehmen hat, klingt auch irgendwie einleuchtend. Der Teufel steckt aber, wie so oft, im Detail.

Anlagen, nichts als Anlagen.

Plants, systems, facilities, devices – alles Übersetzungen für das schöne deutsche Wort „Anlage“. Was nehmen wir jetzt? Was kommt international am besten an? Die Antwort lautet: Das kommt darauf an, was es denn für eine Anlage ist.

Wenn wir von einer Anlage zur Produktion von Ersatzbrennstoff ausgehen, dann empfiehlt sich im Englischen das Wort „facility“. Warum werden Sie fragen? Das ist leicht. Anlagen zur Produktion von Ersatzbrennstoff ähneln den im angelsächsischen Raum verbreiteten Materials Recovery Facilities. Insider nennen diese Anlagen auch oft einfach „murf“ (MRF). Mit dem Wort können Sie bei der Zielgruppe also schon mal punkten.

Ich fahre einen Wichser.

Peinlicher wird’s dann schon, wenn man da an Mitsubishi denkt. Die haben es drauf, könnte man sagen. Der Geländewagen Pajero, was im Spanischen Wichser bedeutet, dürfte sich am spanischsprachigen Märkten wohl nicht so gut verkauft haben. Und auch der Elektro-Kleinwagen Mitsubishi i-Miev, der später umbenannt wurde, war wohl sprachlich für den deutschsprachigen Raum kein Glücksgriff. Ich meine, wer will einen sauberen, umweltfreundlichen i-Miev fahren…

Think global, not local.

Aus diesem Grund lautet die Devise: global denken und lokal handeln. Lassen Sie sich vom lokalen Profi unterstützen.